Das Unerwartete der Sanktionen: Gazprom reicht Rosneft die Hand
Von den europäischen Medien wenig bemerkt: Gazprom hat im Gasgeschäft seinem Konkurrenten Rosneft für Außenstehende vollkommen überraschend angeboten, für Bohrungen in der arktischen Kara See eine Bohrinsel auszuborgen, nachdem das ursprünglich als gemeinsames Projekt zwischen ExxonMobile und Rosneft geplante Vorhaben durch die Sanktionen von amerikanischer Seite gestoppt wurde.
Reuters sieht darin einen Beweis für die gegenteilige Wirkung der Sanktionen, da die politische Führung Russlands noch enger mit den Energieunternehmen zusammen rückt. Von den Sanktionen hatte der Westen sich versprochen, diese Kreise auseinander bringen zu können, damit Russland die Richtung seiner geopolitischen Aktivitäten verändert.
Nebenbei: Wie sehr man bei Gazprom an neuen strategischen Optionen arbeitet, verdeutlichen auch solche mitunter widersprüchlichen und sich schnell gegenseitig ablösenden Verlautbarungen, wie die Ankündigung, den Bau des LNG-Terminals in Vladivostok zu verschieben und den Bau einer direkten Pipeline nach Japan zu erwägen, wovon die Moscow Times kürzlich berichtete.